Osteopathie – was ist das?
Eine kurze allgemeinverständliche Zusammenfassung
von Ulla Geburzky-Dobbrunz
Die Osteopathie ist genau gesagt die kraniosacrale Osteopathische Technik und wurde definiert von der Cranial Acadamy und der American Acadamy of Osteopathy.
Osteopathie beschreibt in ihrer Gesamtheit die normalen Bewegungseigenschaften des Schädels bzw. die Einschränkungen dieser. Dazu muß man wissen, daß der Schädel aus
verschiedenen Knochen besteht (Stirnbein, Scheitelbein, Hinterhauptsbein, Oberkiefer, Jochbein usw.). Teile dieser Knochen sind durch sogenannte Nähte verbunden. Feine Bindegewebsplatten verbinden nahe
Schädelknochen während des Wachstums miteinander. Bei Kindern ist eine Beweglichkeit gut zu erkennen. Aber auch bei Erwachsenen ist die Verbindung dieser Knochen nicht starr. Eine Flexibilität bleibt das
ganze Leben erhalten.
Die Beweglichkeit ist gering und nicht etwa mit der Bewegung in anderen Gelenken zu vergleichen. Ähnliches gibt es wieder in der Verbindung der Beckenschaufeln (Darmbeine) zum Kreuzbein.
Gibt es in diesen Verbindungen Störungen, so kann nach den osteopathischen Techniken der Schädel, der Übergang vom Schädel zur Halswirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Verbindung behandelt werden. Das
geschieht durch leichte sanfte Berührungen. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sollen aktiviert werden, um so Muskelverspannungen und Blockierungen aufzuheben.
Dieser Technik liegen nach Andrew Taylor Still und William G. Sutherland drei Prinzipien zugrunde: Der Körper ist eine totale Einheit, die Gewebe stehen mit ihren Funktionen in einer Wechselwirkung, und die Eigenheilungskräfte des Körpers regulieren das Zusammenspiel.
Es gibt mehrere Techniken, die zur Anwendung kommen. Bei der Release-Technik nach Upledger sowie der Unwinding-Technik nach Sutherland wird manipuliert. Hier wird mit geringer Kraft und hoher Geschwindigkeit auf ein Gelenk eingewirkt, um die Blockade und damit die Störung zu beheben. Das geschieht oft für den Zuschauer unsichtbar, da die Bewegung so minimal sein kann, daß man sie selbst bei genauem Hinsehen kaum bemerkt. Es ist das, was umgangssprachlich als „Einrenken“ beschrieben wird. Ob es dabei „knackt“, ist für den Behandlungserfolg völlig unmaßgeblich.
Bei der Technik des unfolding nach W.M. Allen werden Störungspunkte ertastet, die auf einer bestimmten Linie am Körper zu finden sind. Diese werden durch sanften Druck stimuliert, bis sie „weich“ werden. Das führt zu physischen, aber auch zu psychischen Lösungen.
Ziel aller Techniken ist, die optimale Funktion des zentralen Nervensystems wieder herzustellen. Dann kann der Körper sich wieder optimal selbst regeln (Kreislauf, Körpertemperatur, Wasserhaushalt usw.).
Es gibt zahlreiche Störungen, die von ausgebildeten Behandlern bei Erwachsenen therapiert werden. In der Kinderheilkunde werden diese Techniken angewandt bei Koordinations- und Sprachstörungen,
sensomotorischen Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Atmungsbeschwerden nach der Geburt, Saug- und Stillschwierigkeiten, Ungleichmäßigkeiten der Körperspannungszustände. Körperliche Verletzungen
hervorgerufen durch äußere Umstände wie z. B. das Geburtstrauma und dessen Folgezustände, und hier natürlich und endlich das KISS-Syndrom gehören zu den Behandlungsgebieten der Osteopathie.
Zusammenfassung nach H. Frisch „Programmierte Therapie am Bewegungsapparat, Chirotherapie“, Springer Verlag, 1995..
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siehe auch:
Erfahrungen: Bericht eines Vaters
CSIR – Cranio Sacrale Impuls Regulation
Weiterführende Links zum Thema Osteopathie:
Verband der Osteopathen Deutschland e. V.:
www.osteopathie.de
Christoph Mauder, Osteopathie: www.osteo.de
College Sutherland, College für osteopathische Medizin:
www.college-sutherland.de
Kiss-Syndrom: www.finderboerse.de/kiss_syndrom.html und http://www.kisskinder.de
Chiropraktik: http://www.chiropraktik.ch
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