Bericht eines Vaters
Selten genug, dass ein Vater auch mal einen Beitrag schreibt. Ich tue es einfach mal, denn vielleicht kann ich dem einen oder anderen Mut machen.
Ich gehöre zu den Vätern, die irgendwann auch völlig angenervt auf den Tisch gehauen haben oder fluchtartig abgehauen sind, weil das Geschrei die Nerven überstrapaziert hat.
Mein bzw. unser Kleiner ist am 10.1.2002 zur Welt gekommen. Alles wunderbar. Gesund, schwer genug und einfach nur goldig. Nach ca. 1 Woche zu Hause begann das Geschrei.
Spitzenzeiten von bis zu 8 Stunden waren keine Seltenheit. Koliken? Also ab zum Kinderarzt. Mit seiner »Hilfe« haben wir das übliche Prozedere durchgezogen: Massieren, Tragen, Autofahren, Windsalbe,
Kümmeltee, Lefax, Tröpfchen, Kügelchen und zum guten Schluss noch ein Saft mit Alkohol. Nichts half ... außer Brust oder herumtragen oder Brust oder zwischen uns im Bett (natürlich an der Brust)!
Tja, was nun? Nerven blank, Kinde schläft kaum und schreit nur, Mutter am Ende, ich am Ende. Wie geht es weiter?
Internet suchen ... und dann OSTEOPATHIE !
Was ist das, wo kommt das her, wie geht das?
Osteopathin gesucht und hingefahren. Unser Kleiner wurde eine Stunde lang ausgiebig begutachtet, massiert, gebogen und gedehnt. Eine Stunde, die ihm wohl gut getan hat. Er
hat nicht einen Mucks gemacht. War absolut lieb. Resultat: Halswirbel war verrenkt und auch die Organe etc. waren nicht 100%ig positioniert. 65 €, die sich schon alleine für diese Stunde gelohnt
haben. Wir haben auf ein Wunder gehofft, aber kaum raus, ging das Geschrei weiter. Na ja, war einen Versuch wert.
Am nächsten Tag allerdings mussten wir unser Kind aufwecken, weil er nicht wach wurde. Nach dem Stillen legten wir ihn ins Bett (vorher nicht möglich) ... und was passierte?
Er schlief 4 Stunden. Danach das Übliche. Windel voll und Hunger. Zufall? Nö, denn nach Säubern und Stillen legten wir ihn in eine Wippe. Er lag drin, war 3 Stunden wach und beguckte sich die Welt »OHNE
SCHREIEN!!!«
Plötzlich kam mir eine Träne aus den Augenwinkeln, denn mein Sohn hat mich angelächelt. Das erste Mal.
Wir haben noch kein Musterkind. Seine Phasen, wo er schreit wie am Spieß, sind immer noch da, aber er schläft wesentlich mehr, ist wach, ohne zu mucken, und man sieht
förmlich, wie er es genießt zu leben. Er grinst, lächelt, strampelt vor Freude. Na ja, Blähungen sind auch vorhanden, liegen aber wohl nur an dem, was Mama gegessen hat oder isst. Der Bauch ist laut
Osteopathin schön weich und von Koliken keine Spur! Resultat: Den Arzt haben wir nicht mehr besucht. Die Stunde beim Osteopathen kann ich nur empfehlen, weil dieser das Kind auch als Kind behandelt.
Sorgsam, einfühlsam und vorsichtig und nicht als Ware, wie mancher Arzt!
Es hat geholfen und ich kann es nur jedem empfehlen, denn das Kind wird durch das Kneten und Biegen viel lockerer und ruhiger. Spannungen sind weg und der Kleine kann sich
voll um andere Sachen kümmern. Zum Beispiel um Blähungen, wenn sie dann kommen :-))
Ingo Krings, Bochum
Fragen bitte per E-Mail an ingo44388@hotmail.com
siehe auch: Osteopathie
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