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Gedicht

 

Dieses wunderbare Gedicht schrieb Maggy Esch für ihre Tochter Jessica zu ihrem ersten Muttertag

– als »Sprachrohr« ihrer Enkelin Sheryl:

 

Was ist passiert?

Manchmal denke ich nach und frage mich: Was ist passiert?

In deinem Bauch, Mama, war alles so einfach.
Ob du wohl weißt, Mama,
dass ich nichts anderes will, als geliebt zu werden
und mich wohl zu fühlen?

In deinem Bauch, Mama, hatte ich nie Hunger,
nun kenne ich das Gefühl
und kann nichts anderes tun als – weinen!
In deinem Bauch, Mama, war ich nie allein,
nun kenne ich das Gefühl
und kann nichts anderes tun als – weinen!
In deinem Bauch, Mama, war ich nie allein,
und muss wieder – weinen!

So oft weiß ich nicht: Was ist passiert?!?
Und kann wieder nichts anderes tun
als laut schreien und rebellieren.
Mama, ich will dich ganz bestimmt nicht ärgern,
aber ich bin noch ein kleines unreifes Wesen,
mit einer eigenen Persönlichkeit,
die sich entwickeln möchte.
Bitte bewahr mir meine Persönlichkeit ...
mach mich dir weiter vertraut,
ich bin "vielleicht" liebesbedürftiger als andere Babys,
oder ich versuche mich lauter mitzuteilen,
schau mir weiterhin gut zu, und probiere immer was Neues aus,
dann verstehen wir uns auch ohne Worte.

Ach, Mama, es war so schön in deinem Bauch,
und ich dachte, alles würde so weitergehen.

Ganz langsam beginne ich zu verstehen,
dass du mir bei meiner Geburt
ein großes Paket geschenkt hast.
Einen Sack voll Liebe, viel Verständnis,
sanft wie Wolkenstreifen am Himmel.
Ein Bündel voller Gefühle – und deine ganze Zärtlichkeit.
Bitte hilf mir ... mein Paket ... richtig auszupacken,
dann können wir uns auch weiter vertrauen,
während andere an uns zweifeln.

Ich will doch keinen Terror machen,
sondern nur geliebt werden.
Mama, ist das nicht das Bedürfnis aller Menschen?
Ich wünsche mir Wertschätzung,
ohne bewertet zu werden.

Sei auch etwas nachsichtiger mit dir,
du machst auch gar nichts falsch.
Ich bin ein besonderes liebesbedürftiges Baby,
und du gibst mir deine ganze Liebe,
aber gönne dir auch mal eine Pause.

Mama, sieh es mal so ...:
Du bist mein Lieblingslied, darum singe ich so laut.
Habe dich ganz toll lieb,
denn du warst und bist meine Heimat.
MEINE MAMI!!!!

Verzeih mir, wenn ich so viel weine und das Leben durcheinander bringe,
aber wir lernen ja miteinander umzugehen
und werden es auch schaffen,
da wir mit dem Herzen denken, – und nur da kann man Herzlichkeit finden.

 

Einen dicken Schmatzi für deinen ersten Muttertag
          
von deiner kleinen Sheryl.

 

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© 2001 Maggy Esch